Bewährte Verfahren zur Erstellung eines leistungsstarken Dashboards
Die Erstellung nützlicher Dashboards und Datenvisualisierung gewinnt für Unternehmen heutzutage immer mehr an Bedeutung. In diesem Artikel erkläre ich, wie man nützliche Dashboards erstellt, die die geschäftlichen Anforderungen an die Daten enthalten, aber gleichzeitig für die Endnutzer:innen leicht zu verstehen und zu verwenden sind. Ich konzentriere mich auf die vier Phasen eines Dashboard-Design-Prozesses zur Visualisierung von Daten, der Ihre Ideen und Konzepte auf die effektivste Weise zum Leben erweckt.
I. Empathie
Bevor das Dashboard entworfen wird: Lerne den:die Benutzer:in kennen
Der erste und wichtigste Schritt besteht darin, zu verstehen, für wen gestaltet wird. Um diesen Prozess zu beginnen, kann man eine Profilkarte des:der Nutzers:in erstellen, indem man die folgenden Fragen beantwortet:
– Welche Rolle haben die Nutzer:innen bzw. welche Organisationsebene haben sie (Direktor, Manager, Datenteam)? Wie viel Erfahrung haben sie im Umgang mit den Daten (Senior, Mittelstufe, Junior)?
Das wird ein Schlüsselfaktor für das Design sein, da man wissen wird, wie viel oder wie aggregiert oder nicht die Benutzer:innen die Informationen auf dem Dashboard sehen möchten.
– Was sind ihre Geschäftsziele?
Welche Fragen müssen beantwortet werden, um dieses Ziel zu erreichen?
Was motiviert sie, die Daten zu sehen?
– Welche geschäftlichen Frustrationen müssen mit Hilfe von Dateneinblicken behoben werden?
Wenn man mehr als ein erklärtes Ziel hat (z. B. die Überwachung von Anomalien und die Verfolgung der Leistung), könnte es ratsam sein, mehr als ein Dashboard zu erstellen. Aus den Antworten auf diese Fragen ergibt sich eine klare Definition der wichtigsten Metriken oder KPIs, die auf dem Dashboard angezeigt werden sollen.
– Wie viel Erfahrung hat die Zielgruppe mit der Verwendung von Dashboards?
Haben sie bereits Erfahrung mit der Nutzung eines Dashboards? Was sind die Erwartungen an das Dashboard?
Wie oft wird das Dashboard konsultiert? Es gibt verschiedene Arten von Dashboards: strategische, operative, analytische und taktische. Die Wahl wird ebenfalls von der Antwort auf die vorhergehenden Fragen abhängen.
Anhand der UX-Perspektive und dieser Antworten kann man entscheiden, ob der Entwurf ein einfaches Dashboard sein wird, z. B. mit Dropdown-Filtern zur Anzeige eines gefilterten Balkendiagramms oder ob man ein interaktiveres Dashboard mit aktiven Filtern in den Diagrammen selbst erstellen muss.
Definiere die kritischen Geschäftsfragen, die im Dashboard behandelt werden sollen
Die geschäftlichen Fragen, die die Nutzer:innen mit den Daten beantworten wollen, können vielfältig sein, aber keine Panik. Ordnet man sie einfach, indem man Gruppen wie Leistungsfragen, Teamfragen usw. bildet. oder durch das Setzen von Prioritäten, indem man den größten Zusammenhang mit dem übergeordneten Ziel ermittelt.
II. Ideenfindung vor der Gestaltung des Dashboards
Mit all den Informationen, die man zusätzlich zu den Datenquellen von den Nutzer:innen gesammelt haben, können nun Skizzen erstellt werden, um Ideen zu visualisieren. Einige Tools zum Skizzieren von Analyse-Dashboards sind Balsamiq, Adobe, Moqups, Invision oder Craft.
Grundlegende Themen der Dashboardgestaltung
– Definiere den ersten Bildschirm. Ein guter Ratschlag ist die „5-Sekunden-Regel“. Das ist die Zeit, die die Nutzer:innen brauchen sollten, um die Antwort auf ihre geschäftlichen Fragen zu finden.
– Überlege, von welchen Geräten aus das Dashboard konsultiert werden soll und ob es eine druckbare Ästhetik haben soll oder nicht, prüfe die Farben des Dashboards in Graustufen oder Schwarz-Weiß-Bildern.
– Wähle zwischen einem F- oder Z-Muster. Bei F-förmigen Mustern liest der:die Benutzer:in zunächst in einer horizontalen Bewegung und bewegt sich dann nach unten, um in einer zweiten horizontalen Bewegung quer zu lesen. Zum Schluss scannt der:die Benutzer:in die linke Seite des Inhalts in einer vertikalen Bewegung. Bei einem Z-förmigen Muster bewegt sich der Blick von links oben nach rechts oben und dann nach unten auf die linke Seite der sichtbaren Seite, wodurch eine imaginäre diagonale Linie entsteht. Zum Schluss geht es zurück zur rechten Seite, wodurch eine zweite horizontale Linie entsteht.
Abbildung: Beispiele für F- und Z-förmige Muster
– Will man ein Dashboard erstellen, das Informationen, den aktuellen Zustand mit dem vergangenen oder zukünftigen Zustand vergleicht, oder soll das Dashboard die Entwicklung über eine Zeitvariable zeigen?
-Weniger ist besser. Überlade das Dashboard nicht mit Grafiken, Text usw. Zwischen 3 und 4 Diagramme sind ein gutes Design, aber das hängt auch von der Größe der Dashboard-Leinwand ab.
Bestandteile eines Dashboards – von oben nach unten
– Überschriften: Navigationsfeld, Kundenlogo, Hilfe- und/oder Home-Symbol, Dashboard-Titel, wichtige Erkenntnisse, KPIs. Stelle sicher, dass das Dashboard Informationen über den Geschäfts- und Datenkontext enthält: warum es dieses Dashboard gibt, für wen es gedacht ist, wann es erstellt wurde, welche Funktionen es verfolgt.
– Hauptteil: Filter, die Visualisierungen zur Erläuterung der wichtigsten Metriken unterstützen.
– Details: Hervorhebung besonderer Daten oder Datensätze, Sekundäranalysen, Anzeige detaillierter Informationen, Verwendung interaktiver Elemente.
III. Entwurf und Test des Dashboards
Eine der am häufigsten verwendeten Regeln im Design heißt CRAP.
– Contrast (Kontrast): Zeige den Nutzern:innen, worauf sie sich konzentrieren und wo sie zuerst hinschauen sollen. Es können Farben, Schatten und Schriftgröße verwendet werden, um die Unterschiede zu verdeutlichen.
– Repetition (Wiederholung): In der gesamten Visualisierung sollte alles einheitlich aussehen. Achte auf die Datenbeschriftung und die Datenformatierung. Dieselbe Dimension sollte in verschiedenen Visualisierungen desselben Dashboards die gleiche Farbe haben.
– Alignment (Ausrichtung): Alle Titel haben den gleichen Abstand zu den Rändern. Gleiche Hierarchieelemente sollten sich auf der gleichen Ebene befinden.
– Proximity (Nähe): ähnliche Elemente, die nahe beieinander liegen. Zum Beispiel bei der Verwendung von Chats mit zwischengeschalteten Filteraktionen macht die Nähe das Verständnis der Beziehung klarer.
Sobald alle wichtigen Komponenten der Visualisierung entworfen sind, ist es an der Zeit, einen Schritt zurückzutreten und das Meisterwerk zu bewerten. Funktionieren alle Elemente des Entwurfs gut zusammen? Wenn man einen Kollegen um eine Bewertung bittet, kann das neue Ideen oder Verbesserungen bringen.
IV. Umsetzung
Wenn es um Genauigkeit und Effizienz geht, muss man, je nach verwendeter Dashboard-Software, wahrscheinlich einige Codes oder Abfragen schreiben, um die Metriken oder Visualisierungen aus den Daten zu erstellen. Dafür können die folgenden Best Practices für Software verwenden:
– Verwende saubere Code-Konventionen, wie z. B. Common Table Expressions1 , um die Lesbarkeit von Abfragen zu verbessern.
– Verwende Abfrageoptimierungen, um sie so effizient wie möglich zu gestalten.
– Verwende die Versionskontrolle, um Codeänderungen während des Entwicklungsprozesses zu verfolgen.
– Lasse das Dashboard zur Qualitätssicherung und zum Austausch von Informationen von Fachleuten begutachten.
Überlege, wie oft die Benutzer:innen das Dashboard konsultieren werden. Niemand möchte, dass ein Benutzer die Nutzung eines Dashboards aufgrund langer Wartezeiten bei der Ausführung interaktiver Filter und der Anzeige der Ergebnisse einstellt. Einige Abfragen oder Berechnungen müssen möglicherweise in einem Zwischenschritt zwischen der Rohdatenquelle und dem Dashboard durchgeführt werden, um eine gute Leistung zu gewährleisten.
Je nach verwendeter Software kann die Art der Filter, die auf eine Visualisierung angewendet werden, einen großen Einfluss haben (Datenquellenfilter, Filter für kontinuierliche oder diskrete Variablen). Wenn möglich, sollte eine Filterhierarchie erstellet werden, wenn man den Benutzern:innen erlaubt, mehrere Filter auf dieselbe Visualisierung anzuwenden.
Achte außerdem auf die Rendering-Zeit des Dashboards. Dashboards mit fester Größe laufen schneller als Dashboards mit automatischer Größenanpassung. Einige Softwares können erkennen, auf welchem Gerät der Benutzer das Dashboard betrachtet. So kann man mehrere Layouts mit fester Größe erstellen und die Software die Arbeit machen lassen.
Entwerfe dein nächstes Dashboard mit einer analytischen Design-Thinking-Perspektive. Wenn du ein klares Verständnis über die Endnutzer:innen und des Nordsterns des Dashboards hast, kannst du die Tipps in diesem Artikel anwenden, um deine Datenvisualisierungsprojekte zu entwerfen, und nach einigen Feedback-Iterationen mit Kollegen und Kunden kannst du Ihre Dashboards in Betrieb nehmen.